Pressemitteilung

 „Ärzte ohne Grenzen“ zu Gast beim Lions-Club Rheingoldstraße

Einen hochinteressanten Vortrag durften die Mitglieder des Lions-Club Rheingoldstraße beim jüngsten Clubabend mit Partner im Landhotel Zum Kronprinzen in Oberwesel-Dellhofen genießen. Referentin des Abends war die wissenschaftliche Referentin, DLR Projektträger, Frau Dr. Anja Lieb, die zunächst allgemein in das Thema „Im Einsatz für Ärzte ohne Grenzen“ einleitete:

„In den vergangenen Jahren war Ärzte ohne Grenzen immer in 60 bis 70 Ländern im Einsatz. Seit 1971 wird versucht, Menschen in Notsituationen beizustehen. Die Welt, und mit ihr die Organisation Ärzte ohne Grenzen, hat sich in dieser Zeit sehr verändert. Seit der Gründung haben wir Völkermord, Krieg und Vertreibung, Hungersnöte und Epidemien, Überschwemmungen wie gerade in Libyen und schwere Erdbeben erlebt, sowie das Jüngste in Marokko.  Ärzte ohne Grenzen hat sich oft mit neuen Situationen auseinandersetzen müssen. Geblieben ist indes das immense Leid sehr vieler Menschen:  ob in der D.R. Kongo, im Südsudan, in Haiti, in Afghanistan oder Syrien.“

Anhand einer Powerpoint-Präsentation zeigte Anja Lieb  dem Auditorium informativ und anschaulich auf, welche kleinen und großen Hürden sie selbst bei Auslandseinsätzen 2017 und 2019 in Loki (Kenia) und in Nukus (Usbekistan) für ihre, ans Herz gewachsene Hilfsorganisation, meistern musste und nannte gleich ein Beispiel:

„Ohne eine  geordnete Übersetzer-Struktur sind solche Einsätze kaum möglich.“

Neun Monate als  fachliche und disziplinarische Leitung im Versorgungslager in Loki für die Mission Ärzte ohne Grenzen in Südsudan und 12 Monate als Finanz- und HR Managerin in einem TB-Projekt (Tuberculose), da kann man Einiges aus dem Nähkästchen plaudern.

 

Wer sich noch nie näher mit den Einsätzen von Ärzte ohne Grenzen beschäftigt hatte, konnte sich an diesem Abend ein Bild von den beeindruckenden Zielen, den Prinzipien und der Struktur machen. Nicht nur die Ziele:

 

1. Humanitäre, medizinische Nothilfe

2. Es wird dort Hilfe geleistet, wo das Überleben von Menschen gefährdet ist

3. Einsatz für eine hochwertige und effiziente Gesundheitsversorgung

 

sind klar definiert.

So wies Referentin Dr. Anja Lieb im Folgenden insbesondere auf die Prinzipien hin, die Strikt eingehalten und  regelmäßig streng  kontrolliert werden müssen:

„Unabhängigkeit heißt, dass Ärzte ohne Grenzen selbst entscheidet, für wen die Organisation wann welche Projekte durchführt und heißt auch, dass sie selbst die Kontrolle über diese Projekte behält. Voraussetzung dafür ist die finanzielle Unabhängigkeit, d.h. dass mindesten 50% der Gelder Privatspenden sein müssen (in der Realität ist dies oft mehr).

Bsp.:

• Aus Protest gegen die Abschottungspolitik der Europäischen Union beantragt Ärzte ohne Grenzen seit 2016 keine Gelder mehr bei der EU und ihren Mitgliedstaaten beantragen. Die Organisation verzichtet damit auf Finanzierungen in Höhe von rund 50 Millionen Euro jährlich und setzt verstärkt auf Privatspender. Auch bei der Bundesregierung werden keine neuen Gelder beantragt. Damit kommen wir unserem Prinzip der Unabhängigkeit nach.

• Von den USA nehmen wir zum Beispiel seit 2004 kein Geld mehr an. In vielen Konfliktländern, in denen wir Menschen in Not helfen, ist die US-Regierung militärisch aktiv. Geld von einer der Konfliktparteien anzunehmen, untergräbt unsere Unabhängigkeit, die jedoch für die Akzeptanz und Sicherheit unserer Projekte – für Mitarbeiter und Patienten – die Basis ist.

• Auch für Projekte in Ländern wie Afghanistan nehmen wir seit einiger Zeit keine Gelder des deutschen Auswärtigen Amtes an, weil die Bundesregierung dort eigene Interessen vertritt.

Unparteilichkeit bezieht sich NICHT auf „Parteien“ im staatspolitischen Sinne, sondern das Ärzte ohne Grenzen seine Hilfe allein nach der Bedürftigkeit der Menschen in Not ausrichtet. Ärzte ohne Grenzen gewährt Hilfe ungeachtet der ethnischen Herkunft und religiöser und politischer Überzeugungen.

In allen Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen sind Waffen strikt verboten. Niemand darf mit Waffen das Krankenhaus betreten, weder Polizei, noch Armee oder Internationale Streitkräfte. Dadurch können sich die Patienten sicher fühlen, und sie werden nicht belästigt, so lange sie sich in Behandlung befinden.

Neutralität bedeutet, dass Ärzte ohne Grenzen in der Regel zu einem Konflikt keine Stellung bezieht. Um in Konfliktregionen auf allen Seiten arbeiten zu können, ist es wichtig, von allen Konfliktparteien als neutral gesehen zu werden. Denn nur mit der Akzeptanz von allen Konfliktparteien können wir den Betroffenen aller Seiten helfen.

Ärzte ohne Grenzen hat wiederholt alle Konfliktparteien aufgefordert, zwischen politischen und militärischen Zielsetzungen einerseits und medizinischer humanitärer Hilfe andererseits zu unterscheiden. Denn durch eine Vermischung laufen die NGOs Gefahr, mit westlichen Streitkräften verwechselt und damit selbst zum Ziel von Angriffen der gegnerischen Parteien zu werden.“

Frau Dr. Lieb konnte allen Teilnehmern abschließend vermitteln, dass Spenden bei „Ärzte ohne Grenzen“ auch tatsächlich und nachweislich für den vorgesehenen Verwendungszweck eingesetzt werden.

Das Spendenergebnis des Lions-Club Rheingoldstraße  an diesem Abend für „Ärzte ohne Grenzen“erbrachte im Ergebnis eine stolze Summe von 1.700,- €.

Club-Präsident Michael Parma dankte Referentin Dr. Anja Lieb für den gelungenen Vortrag mit einem kleinen Weinpräsent.

„Im Einsatz für Ärzte ohne Grenzen“ hieß der beeindruckende Vortrag von Dr. Anja Lieb, die für Ärzte ohne Grenzen“ bei ihren Auslandseinsätzen in Kenia und Usbekistan großartige Hilfe geleistet hat.

Amtswechsel beim Lions-Club Rheingoldstraße -

Michael Parma ist neuer Präsident

Von links nach rechts:

Der neue Präsident Michael Parma, Elvira Parma, der scheidende Präsident Gerd Hanner, Claudia Hanner und Pastpräsident Dieter Böhres.

Foto: Reinhard Franz

 

 

Der Lions-Club Rheingoldstraße hat mit Michael Parma einen neuen Präsidenten. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde am Sonntag, 25.07.2023, im Hotel Tannenheim in Buchholz, der Wechsel der Präsidentschaft zum 1. Juli vollzogen.

 

Traditionsgemäß oblag es zunächst dem Pastpräsidenten 2022/2023, Dieter Böhres, das Präsidentenjahr Revue passieren zu lassen. Er dankte Präsident  Gerd Hanner für seinen großen Einsatz und  hob einige  Highlights seines Programms hervor, die ganz im Zeichen seiner -zu Beginn der Präsidentschaft- gesetzten Schwerpunkte „Welt, Mensch und Kultur im Blick“, standen.

Zuvor nutzte Gerd Hanner die Gelegenheit, die für Lions Clubs mögliche, höchste interne Auszeichnung an das langjährige Club-Mitglied  Lothar Wahl zu vergeben, den „President Appreciation Award“. Lothar Wahl hat über 17 Jahre lang als Club-Master mit großem Engagement, Feingefühl, Geduld und  nicht zuletzt mit seiner  stets menschlichen, liebevollen  Art, einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des Club-Lebens geleistet. Seine Nachfolge als Club-Master übernimmt zum 01.07.2023 Gerd Hanner.

Neuer Chef der Löwen von der Rheingoldstraße ist der Niederburger Michael Parma, der nun  Gerd Hanner aus Boppard-Buchholz ablöst. Nach Übergabe der Präsidenteninsignien dankte Michael Parma in seiner Ansprache dem scheidenden Präsident für ein harmonisches, sehr erfolgreiches Präsidentenjahr, dass von tollen Club-Momenten, Aktivitäten, Spendenaktionen und Hilfen im Sinne der Internationalen Lions-Organisation, geprägt war.

„Gemeinsam bewegen, Regionales hegen und Kultur erleben“. Unter diesem Motto hat  Michael Parma für seine Präsidentschaft ein vielfältiges Programm erarbeitet.

Michael Parma: „Stellen wir uns weiterhin der Aufgabe, die Not hilfebedürftiger Menschen zu lindern, soziale Einrichtungen und Hilfsorganisationen zu unterstützen. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen dabei im Vordergrund stehen, damit sie Grundlagen und Hilfen bekommen, die für ein geordnetes und glückliches Leben unabdingbar sind.“

 

 

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